Zu vielen aktuellen Fragen, die für Bürger*innen wichtig sind – wie beispielsweise zum Impfen oder auch zum Klimawandel – gibt es gesichertes wissenschaftliches Wissen. Es ist gut begründet, durch viele Studien belegt und in der Wissenschaft herrscht weitgehend Konsens dazu. Gleichwohl zweifeln Menschen dieses Wissen an und leugnen Forschungsergebnisse – oft weil sie gegen Handlungskonsequenzen sind, die durch dieses Wissen begründet werden. Was steckt dahinter?
In dieser Folge diskutiert das Wisskomm-Quartett typische individuelle, kognitive Prozesse, die dazu führen können, dass Menschen Nachweisliches bezweifeln und bestimmten Erkenntnissen gegenüber skeptisch bleiben, die in der Wissenschaft Konsens sind. In gar nicht wenigen Fällen wird auch bewusst und systematisch mit Mitteln der PR gegen evidentes Wissen agitiert. Wenn politische oder wirtschaftliche Interessen betroffen sind, geraten mitunter nicht nur Erkenntnisse, sondern auch die Wissenschaftler*innen selbst ins Zentrum der Kritik. Dagegen anzugehen, ohne die Thesen der Leugner*innen zu wiederholen und damit zu stärken, ist keine leichte Aufgabe. Stephan Lewandowsky und Kollegen geben der Wisskomm konkrete Hinweise an die Hand, die wir – auch kritisch – reflektieren.
In dieser Folge des Wisskomm-Quartetts diskutieren Elisabeth Hoffmann, Rainer Bromme, Julia Serong und Rebecca Winkels.
Linkliste zu den Quellen:
Auf der website der University of Bristol zu diesem Artikel findet man einen ‚request a copy‘ link.
Außerdem wurden erwähnt:
PDF des Manuskripts ist frei verfügbar.
-
Stadtler, M., Bromme, R. & Rouet, J.-F. (2014). „Science meets Reading“: Worin bestehen die Kompetenzen zum Lesen multipler Dokumente zu Wissenschaftsthemen und wie fördert man sie? Unterrichtswissenschaft, 42, 55-68.
PDF des Textes ist frei verfügbar.
Zu den Spielen:
Im Mittelpunkt dieser Folge stehen die kommunizierenden Wissenschaftler*innen selbst. Sie treten in vielen Rollen auf. Als Forscher*innen, Dozent*innen, Gutachter*innen und auch als Expert*innen gegenüber der Öffentlichkeit. Das Wisskomm-Quartett befasst sich mit den Rollen, in denen sich Wissenschaftler*innen selbst sehen, wenn sie öffentlich kommunizieren. Was sind ihre Motive, mit welchen Erwartungen ist ihr Engagement verbunden? Spielt es für sie eine Rolle, was ihr Umfeld, von ihnen erwartet, zum Beispiel ihre Arbeitgeber, die Universitäten und Forschungseinrichtungen? Das Wisskomm-Quartett widmet sich auch der Frage, ob Wissenschaftler*innen die möglichen Reaktionen der Öffentlichkeit vorwegnehmen. Lassen sich sich durch diese beeinflussen?
Es diskutieren Elisabeth Hoffmann, Hans Peter Peters, Julia Serong und Rebecca Winkels
Linkliste zu den Quellen:
- Getson, J. M., Sjöstrand, A. E., Church,
S. P., Weiner, R., Hatfield, J. L., & Prokopy, L. S. (2020). Do
scientists have a responsibility to provide climate change expertise to
mitigation and adaptation strategies? Perspectives from climate
professionals. Public Understanding of Science, OnlineFirst,
doi: 10.1177/0963662520966690.
- Post, S. (2016). Communicating science
in public controversies: Strategic considerations of the German
climate scientists. Public Understanding of Science, 25(1),
61-70. doi: 10.1177/0963662514521542.
- Kathleen M. Rose, Ezra M. Markowitz, and
Dominique Brossard (2019): Scientists’ incentives and attitudes toward public
communication. PNAS, https://doi.org/10.1073/pnas.1916740117
Was bedeutet Verständlichkeit im Kontext von Wissenschaftskommunikation? Mit ihren Fachbegriffen, Daten und Statistiken gilt Wissenschaft für Lai*innen oft als schwer verständlich und komplex. Was bedeutet es, wenn diese Komplexität reduziert wird? Ist der Vorgang vergleichbar mit einer Übersetzung in leichtere Sprache? Das Wisskomm-Quartett schaut genauer hin, was solche Übersetzungen beinhalten. Es diskutiert, welche Aspekte jenseits der reinen Vermittlung von Fakten dabei für eine Rolle spielen. Offenbar ist es nicht nur anspruchsvoll, wissenschaftliche Texte zu verstehen, sondern für Wissenschaftler*innen auch nicht einfach, sich verständlich auszudrücken. Was und wer kann ihnen dabei helfen?
In dieser Folge des Wisskomm-Quartetts kommen zu Wort: Elisabeth Hoffmann, Hans Peter Peters, Julia Serong und Rebecca Winkels
Linkliste zu den Quellen:
- Scharrer, L., Rupieper, Y., Stadtler, M., & Bromme, R. (2016). When science becomes too easy: Science popularization inclines laypeople to underrate their dependence on experts. Public Understanding of Science, 26(8), 1003-1018. doi:10.1177/0963662516680311
- Taddicken, M., Wicke, N., Willems, K. (2020). Verständlich und kompetent? Eine Echtzeitanalyse der Wahrnehmung und Beurteilung von Expert*innen in der Wissenschaftskommunikation. M + K 68 (1-2), 50-72. doi:10.5771/1615-634X-2020-1-2
Die erste Folge des Podcast widmet sich dem Thema Vertrauen. Hintergrund ist das aktuelle Wissenschaftsbarometer. Die repräsentative Umfrage, die seit 2014 regelmäßig von Wissenschaft im Dialog durchgeführt wird, befasst sich mit der Einstellung der deutschen Bevölkerung zu Wissenschaft und Forschung. Das Quartett spürt der Frage nach, welche Formen von Vertrauen es gibt, und welches
Vertrauen in die Wissenschaft eigentlich wünschenswert ist. Welche Faktoren führen zur allgemeinen Akzeptanz wissenschaftlicher Ergebnisse? Gibt es überhaupt Wirkungsmechanismen, die für alle Themen von Corona-Virus bis zum Klimawandel gleich sind? Welche Rolle spielt letztlich die Wissenschaftskommunikation bei der Vertrauensbildung? Wir fragen nach Beispielen für gute Praxis und schauen auch dorthin, wo Wissenschaftskommunikation womöglich schiefgehen kann.
In dieser Folge des Wisskomm-Quartetts kommen zu Wort
Rainer Bromme, Elisabeth Hoffmann, Julia Serong und Rebecca Winkels
Linkliste zu den Quellen: